Eine unerfreuliche Nachricht aus Saarbrücken hat die Stimmung beim Fußball-Drittligisten Rot-Weiss Essen während der Länderspielpause getrübt. Der DFB hat das kommende Auswärtsspiel beim 1. FC Saarbrücken abgesagt, weil das DFB-Pokal-Halbfinale der Saarländer drei Tage später gegen den 1. FC Kaiserslautern offenbar nicht gefährdet werden soll.
Dadurch hat RWE ein weiteres spielfreies Wochenende, dafür aber nun ein knallhartes Programm im April. "Ich habe wenig bis kein Verständnis für die Entscheidung, weil es doch möglich sein muss, Ende März, Anfang April zwei Spiele innerhalb von vier Tagen entweder zu absolvieren oder ein Ausweichstadion zu besorgen", findet Marcus Steegmann, Direktor Profifußball bei RWE, deutliche Worte für die Absage.
Der Kaderplaner der Essener kann sich aktuell nicht über zu viel Freizeit beklagen. Die Arbeit an der Mannschaft für die kommende Saison geht in die heiße Phase. Die Verträge einiger Leistungsträger laufen aus. Einen großen finanziellen Spielraum hat Steegmann nicht. Dem 43-Jährigen werden nach aktuellem Stand die gleichen Mittel wie in der aktuellen Saison zur Verfügung stehen, um eine schlagkräftige Mannschaft zu stellen.
Das hat Steegmann im Gespräch mit dieser Redaktion betont. "Wir planen erst mal mit dem Budget von dieser Saison, sollten wir in den DFB-Pokal einziehen, dann hat uns der Verein mitgeteilt, dass es auch für die erste Mannschaft eine Budget-Erhöhung geben wird, in welcher Höhe, wird man dann sehen."
Zur Einordnung: Damit bewegt sich RWE laut Steegmann "im finanziellen Liga-Cluster von Platz neun bis 14." Mehr zum Thema Finanzen lesen Sie hier im ersten Teil des großen WAZ-Interviews mit dem RWE-Kaderplaner.
Steegmann hat sich auch zu einzelnen Personalfragen geäußert. Nach der Vertragsverlängerung mit Torben Müsel wünscht sich der Klub auch eine Zusage von Cedric Harenbrock. Die Gespräche würden laufen, sagt der Ex-Profi.
Anders sehe es bei Flügelspieler "Isi" Young und Stürmer Ron Berlinski aus. Beiden Spielern liegt kein Angebot vor. Bei Young sei es eine Frage des Geldes. "Da gehören auch finanzielle Überlegungen zu. Seit Ende der Winterpause zeigt die Formkurve von Isi Young nach oben. Er ist ein Spieler, der mit einer Aktion den Unterschied ausmachen kann und mit seinen Qualitäten gut zu unserem Spielsystem passt. Wir werden in naher Zukunft Gespräche führen und schauen, ob man zueinander findet."
Bei Berlinski, der in dieser Saison nicht über die Rolle des Jokers hinauskommt, gehe es vor allem um Kaderplätze. Leonardo Vonic und Moussa Doumbouya stehen für die neue Saison unter Vertrag, eine weitere Berlinski-Saison an der Hafenstraße ist daher unwahrscheinlich. Steegmann will es jedoch nicht ausschließen. "Bei Ron Berlinski ist es ein Thema, das sich womöglich sehr spät final entscheiden wird."